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Oct
04, 2024

S. Krewinkel: Interplay — From CBK to CO2

(German only) Der Herbst bringt Veränderung, nicht nur in der Natur. In seinem neuen Stammtisch sinniert Stefan Krewinkel über die mögliche Übernahme der Commerzbank sowie die Umstellung der Industrie auf saubere Energie.

(Foto: BankM AG; pixaby.com | FelixMittermeier)

Neulich hatten wir es noch mit Derivaten und jetzt sehen wir, dass man damit in kurzer Zeit still und heimlich sogar bei DAX-Werten wie der Commerzbank – Tickersymbol CBK – eine Übernahme einleiten kann.

Das geht bloß wieder auf Kosten von Arbeitsplätzen und der Zentrale, der Schaltstelle der Macht.

Wenn die Lufthansa Alitalia übernimmt, applaudierst du doch auch.

Das ist zur Gesundschrumpfung der Branche nur vernünftig und politisch abgesegnet.

Die Konsolidierung des Bankensektors ist ein Ziel, dem die Politik zur Vorbereitung der Kapitalmarktunion auch nicht unbedingt ablehnend gegenübersteht, auch weil hier Synergieeffekte gehoben werden können.

Wie gesagt, auf Kosten von Arbeitsplätzen und Hauptquartieren. Wobei ja gerade nicht nur die Banken- und die Luftfahrtbranche Probleme haben. Automobilhersteller und ihre Zulieferer sowie viele mittelständische Unternehmen, besonders im Maschinenbau, schweben gegenwärtig auch nicht auf Wolke sieben.

Nun ja, die werden gegenwärtig von zwei Seiten in die Zange genommen. Die Konjunktur macht allgemein gerade die Grätsche und die Erfüllung politischer Vorgaben kostet Zeit und Geld.

Jetzt kommt mir aber nicht wieder mit höheren Steuern als im Rest der EU und überbordender Bürokratie.

Immerhin feiert die Politik sich gerade, dass Belege jetzt nur noch acht statt zehn Jahre aufbewahrt werden müssen. Und jeder, der im Cum/Cum- und Cum/Ex-Bereich aktiv war, feiert mit. Aber Strom bzw. Energie ist teurer geworden und die Umstellung auf saubere Herstellung macht ihn bestimmt nicht billiger.

Es gibt Gesellschaften, die sich daran gemacht haben, ihre Wirkstätten in Richtung CO2-neutralen Betrieb umzustellen und dafür einen Elektrolyseur erworben und PV-Anlagen errichtet haben. Der ganze Spaß hat erstmal ein paar Millionen gekostet und stellt ein bisschen grünen Strom und Wasserstoff her.

Diese Investitionen werden mit Sicherheit gefördert und sich auf Dauer akkumulieren.

Gut möglich, wobei die Europäische Bankenaufsicht Leitlinien zum Management von ESG-Risiken bis Ende des Jahres finalisieren wird. Solche Unternehmen werden den finanzierenden Banken eine bessere „Green Asset Ratio“ bescheren und sind somit gern gesehene Kunden. Nur wird bei der Kalkulation von weiteren Investitionen in CO2-Neutralität eine progressive Kostenstruktur errechnet. Daher schwenken die meisten Gesellschaften nach dem ersten Schritt auf den Erwerb von Zertifikaten um. Das ist gegenwärtig günstiger.

Irgendwann sind auch die zu teuer. E-Autos laufen zwar gerade nicht, dafür verbrutzeln wir weltweit immer mehr Bits und Bytes für die Nutzung von KI und verbrauchen dabei Unmengen an Strom und Wasser.

In den Staaten wird Microsoft bald Three Mile Island wieder anwerfen, um Zugriff auf CO2-neutralen Strom zu bekommen. Ihr erinnert euch? Harrisburg, 1979. Das Ding stand wegen einer Kernschmelze still.

Aber nur für ein paar Jahre wegen dieses Unfalls in Reaktorblock 2. Es wurde 2019 dann wegen fehlender Rentabilität endgültig stillgelegt. Wobei das Medienecho 1979 die Akzeptanz und den Einfluss der damals entstehenden Umweltschutzbewegung mit ihrer Fokussierung auf die Gefahren der Atomkraft erhöhte. Mit dem Effekt, dass „Die Grünen“ besonders für besorgte junge Leute immer attraktiver wurden, während heute ein Großteil der Bevölkerung die Renaissance der Kernkraft eher wieder befürwortet, weil der physikalische Nonsens der Abschaltung unserer letzten AKWs mit Ersatz durch Braunkohle immer deutlicher wird.

Auch für die Jugend. Und da die nicht mit dem Dienstwagen zur Uni, auffe Maloche oder ins Schwimmbad fährt, sieht sie nunmehr immer weniger Mehrwert im einseitigen Fokus auf Umweltschutz. Tatsächlich isst sie auch wieder mehr Fleisch. Wahrscheinlich, weil Veggieburger genauso wie E-Autos zu teuer sind.

Das spüren auch VW und Konsorten. Aber ohne Ladesäuleninfrastruktur mit grünem Strom wird das alles nix. Und für die Alternative Wasserstoffmobilität muss ein Tankstellennetz her, sonst wird auch das nix. Und den grünen Wasserstoff musst du aus Übersee importieren. Den kannst du nicht mit E-Mail hierhin schicken.

Und wo soll der grüne Strom für die Ladesäulen herkommen? Aus Harrisburg etwa? Atomstrom ist böse, der kommt doch nicht am Lieferkettenüberwachungsgesetz vorbei. Bei VW klemmt‘s somit nicht nur am Preis.

Aber dafür war der Verkauf des Co-Bankpakets diskriminierungsfrei. Darauf noch eine Runde.

 

„Nothing stops it. It melts through the ground, theoretically to China.“

        Neulich war es Sarah Michelle Gellar in „Scream 2“

… und wer warnt hier?

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